Nach EASA-FCL.700
Die SEP(L)-Berechtigung wird automatisch in die erste Lizenz eingetragen, wenn die Ausbildung auf dieser Flugzeugklasse stattgefunden hat. Damit dürfen Sie alle legal alle einmotorigen kolbenbetriebeben Landflugzeuge fliegen. Naja, so ganz kann das nicht stehen bleiben. Gerade bei den kleinen Flugzeugen der E-Klasse, also diejenigen bis 2t, gibt es erhebliche Unterschiede. Eine Cirrus fliegt sich völlig anders wie bespielsweise eine DA20 Katana. Nicht nur, dass die Avionik völlig unterschiedlich ist, sondern das Flugzeug hat völlig andere Flugeigenschaften. Hier macht es nur Sinn, wenn der Gesetzgeber eine Unterschiedsschulung verlangt. Das ist nicht zu verwechseln mit einer Vertrautmachung, oder auch umgangsprachlich „Einweisung“. Lediglich eine Einweisung benötigen Sie, wenn Sie von einer Cessna C-152 auf Cessna C-172 wechseln wollen. Aber auch nur, wenn in beide Flugzeuge klassische Rundinstrumente eingebaut sind. Hat die Cessa C-172 ein Glass-Cockpit, also digitale Anzeigen, geht das schon nicht mehr.
Grundlegend werden bei einmotorigen Flugzeugen folgende Typen unterschieden:
- Single Engine Piston (Land) – z.B. Cessna C-152 mit klassischem Cockpit
- Variable Pitch Propeller – z.B. Diamond DA20 Kanata
- Retractable Undercarriage – z.B. Piper PA28 Turbo Arrow
- Turbo-/Super-charged Engines – z.B. Cirrus SR22T
- Cabin Pressuriation – z.B. Cessna C-210
- Tail Wheel – z.B. Piper Cub
- Electronic Flight Instrument System (EFIS) – z.B. Aquila A211GX
- Single Lever Power Control (SLPC) – z.B. Diamond DA40
Die IFR-Flugschule hat alle Flugzeugtypen zur Verfügung. SO wird es nie langweilig. Auch nicht im einmotorigen Bereich. Andere einmotorige Flugzeuge können auch einen Turbinenantrieb besitzen (z.B. Pilatus PC-12).
Sie sehen also, die Vielfalt ist in jedem Fall gegeben. Lassen Sie sich stets gut einweisen, bzw. besuchen Sie eine fundierte Unterschiedsschulung. Für eine stets sicher Landung ist gutes Training keine verschwendete Zeit.
Umgangsprachlich wird immer von „ZweiMots“ gesprochen. Das ist auch richtig, wenn das Flugzeug lediglich 2 Motoren hat. Es gibt aber auch Flugzeuge mit drei oder vier Motoren, weswegen die Berechtigung Multi-Engine heißt. Für Kolbenflugzeuge kommt der Zusatz „P(L)“ hinzu. Dies steht für Piston(Land). Es wird also grundlegend nur nach SE (Single-Engine) und ME (Multi-Engine) unterschieden. Eine IR-Berechtigung zum Beispiel ist nie auf einen Flugzeugtyp beschränkt, sondern immer insgesamt für ein-, oder mehrmotorige Flugzeuge.
Bei den kleinen 2-motorigen Flugzeugen wird immer eine Unterschiedsschulung notwendig, wann einen andern Typen fliegen möchte. Dabei ist es unrelevant, ob die Flugzeuge gleiche Charaktereigenschaften haben.
Das grundlegende Aufwand für MEP(L)-Berechtigung wird im Folgenden erläutert.
Single Engine Piston (Land)
Normalerweise haben Piloten, die eine LAPL(A) oder PPL(A) durchlaufen haben, diese Berechtigung. Es gibt aber auch Ausnahmen. Dies ist der Fall, wenn jemand eine durchgehende integrierte Ausbildung zum MPL gemacht hat. Dann hat diese Person nie eine Prüfung auf einem einmotorigen Flugzeug gemacht. Oder jemand hat seinen PPL(A) auf einem TMG (Touring Motor Glider) gemacht.
Die Ausbildung für eine SEP(L) umfasst:
- 3 Stunden Theorie
- 3 Flugstunden
- Praktische Prüfung
- Anerkennung einer zuständigen Stelle
Multi Engine Piston (Land)
Soll die MEP(L)-Berechtigung auch mit den Rechten für den Instrumentenflug erweitert werden, sind zwei getrennte Ausbildungen erforderlich. Zunächst gelten als Voraussetzung 70 Flugstunden als verantwortlicher Pilot auf Flugzeugen.
Zunächst muss die PIC (Pilot in Command) Berechtigung für diese Klasse erworben werden. 7 Stunden Theorie und 6 Flugstunden umfassen diese Ausbildung. Am Ende findet eine praktische Prüfung statt.
Für die Instrumentenflugberechtigung in der Klasse müssen zusätzlich 5 weitere Flugstunden mit einem Fluglehrer geflogen werden. Am Ende dessen steht wieder eine praktische Prüfung.
Eine Kombination beider Ausbildungen an der eine einzige Prüfung steht ist leider nicht möglich. Sie können allerdings schon mit der MEP(L) IR beginnen, selbst wenn Ihre neue MEP(L) PIC Berechtigung noch nicht eingetragen ist. Beide können gemeinsam beantragt werden.